März/April 2017
Reise nach Nepal zu den Schamanen
Ich wurde 1974 im Großen Lautertal auf der Schwäbischen Alb geboren, somit konnte ich in schönster Natur und Wildnis aufwachsen.
Von Geburt an begleiteten mich die unterschiedlichsten Tiergefährten.
Schon als 5-jähriger musste ich feststellen, dass die Wertschätzung für Tiere in der Welt der Erwachsenen mehr als gering war. Aufgrund von Geldmangel, konnten Tierärzte so gut wie nie zu Rate gezogen werden. Somit machte ich es zu meiner Pflicht, alles über Leben und Tod – Gesundheit und Krankheit zu lernen, sodass ich den erkrankten und verletzten Tieren immer besser helfen konnte.
Als Kind erkannte ich sehr früh, dass ich eine andere Wahrnehmung als andere Menschen habe.
Ich verblüffte mein Umfeld mit den unterschiedlichsten Dingen, als 3-Jähriger nannte ich mein Schaukelpferd Shunke, wie sich später heraus stellte das Lakota-Wort für Pferd. Ich flog nachts um das Haus, redete mit freundlichen Wesen und fühlte mich eins mit Allem.
In der späteren Kindheit war das alles nicht mehr so einfach, da ich zum Teil Angst hatte verrückt zu sein. Dies ging so lange, bis ich mit 18 Jahren einem Ältesten der Lakota auf einer Westernmesse in Augsburg begegnete. Er erklärte mir wer und was ich sei, versprach mir, dass mir jemand zur Hilfe geschickt wird, gab mir Ratschläge, Warnungen und Begebenheiten aus der Zukunft mit, nach denen ich handeln und mich ausrichten sollte. Das tat ich und 9 Jahre später begegnete ich Grandma Blue Star, Älteste der Cherokee und Reverend der Native American Church. Sie adoptierte mich und lehrte mich sechs Jahre lang mich selbst zu sein, Heil zu sein und andere zu heilen. Mit dem Segen des Gesamt-Ältestenrat der Nordamerikanischen Indigenen, übergab sie mir 2005 die heilige Pfeife und half mir als Medizinmann zu reifen.
Mit 16 Jahren begann ich auf Bestimmung meines Vaters eine Ausbildung zum Fliesenleger, die ich erfolgreich absolvierte, während ich schon draußen im Wald lebte. Mit knapp 18 Jahren lebte ich mit meiner Ziegenherde, einem Pferd, einem treuen Hund und in Begleitung eines Raben, vier Jahre lang weit außerhalb des Dorfes. Dieses Sein eröffnete mir einen Zugang zu einer tiefen Liebe zu allem was ist. Über weitere vier Jahre betrieb ich einen Selbstversorgerhof auf der schwäbischen Alb.
Ab den späten Neunzigern engagierte ich mich erfolgreich in der Jugendarbeit und übernahm Dienste in der sozialen Familienarbeit, lehrte zwei achte Klassen an einer Hauptschule in einer schwäbischen Kleinstadt.
Neben den Alten aus den Dörfern erfuhr ich aus den Begegnungen mit Heilpraktikern, Kräuterkundigen, Gesundbetern, Ärzten, Therapeuten und eigenversuchen unterschiedliche Aspekte der Heilung. Beim Schlachten der Tiere, lernte ich die Anatomie der Körper kennen. Als Hirte und Bauer gehörte das dazu, so eignete ich mir praktisches Wissen über den Bewegungsapparat und gesunde Haltung an.
Ende der Neunziger Jahre, kam mein Freund Hartmut Bez auf die wunderbare Idee, sich Kopfüber auszuhängen. Wir begannen mit Hangab zu experimentieren. Hartmut zog verschieden Therapeuten, Ärzte, Chiropraktiker und Gehirnforscher dazu. Nach den durchweg positiven Ergebnissen aus verschieden Tests war klar, dass Hartmut eine Methode entdeckt hat, mit denen wir Menschen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern helfen können.
Anfang des neuen Jahrtausends begann ich auch Menschen zu behandeln, davor wollte ich mich nur um Tiere kümmern, da mir zu dem Zeitpunkt Menschen schon sehr kompliziert vorkamen.
Parallel kümmerte ich mich um das Vernetzen von Kreisen, von Menschen die an der Neuen Erde basteln. Hielt über Jahre jeden Mittwoch einen Friedenskreis ab, zu dem meist junge Menschen kamen. Ich lud Heiler und interessante Menschen aus Nah und Fern zu mir ein, um Wissen zu teilen.
Seit 2012 Supporte ich Heiler, Schamanen und Älteste aus verschiedenen Nativen Kulturen. Wir halten gemeinsame Zeremonien ab, machen Heilarbeit und kümmern uns altes Wissen zu bewahren.
Mit dem Nepal Shamanic studies und Research Center in Kathmandu arbeite ich sehr eng zusammen. Ich erhielt 2017 durch Parbati Rai die Initiation zum Schamanen in der alten Hindutradition. Seit 2014 unterstützen wir die Gemeinschaft der Wixarrika (Huicholes) aus Mexiko. Die Huicholes hüten das energetische Herz der Erde Wirikuta seit mehr als 18000 Jahren. Da ihr heiliges Land durch Minenbetreiber und Bergbau zerstört wird, beschloss ihr Ältestenrat weise Männer und Frauen in alle Himmelsrichtungen zu senden, um den Menschen in ihre wahre Natur zu helfen und sie wieder klar und Wahrhaft zu machen.
Seit 2018 arbeite ich mit einem Schamanen aus dem peruanischen Amazonasgebiet zusammen, ein sehr fähiger Heiler aus einer alten Schamanenfamilie.
Jedes Jahr finden in den Sommer und Herbstmonaten Wochen und Wochenenden mit Schamanen dieser Kultur statt.